Krieg und andere Abscheulichkeiten der menschlichen Art

Überlegungen und Materialien über mögliche Quellen kriegerischer Auseinandersetzungen.

Wenn es um die Lösung von Konflikten geht, ist es erforderlich, sich zusammenzusetzen und miteinander respektvoll und auf Augenhöhe miteinander zu reden. Die Hilfe eines Mediators ist sinnvoll für die Einhaltung der Gesprächsregeln. Bei Partnerschaftskonflikten ist das grundsätzlich nicht anders als bei internationalen Spannungen. Ein großer Unterschied besteht darin, dass der Einzelne durchaus vernunftbegabt und grundsätzlich lernfähig ist. Eine Menschenmenge oder Nation hingegen ist in ihren Reaktionen berechenbar und prädestiniert. Meine kleinen Hinweise sollen als Denkanstoß funktionieren, den großen Konflikt zwischen den NATO-Staaten und ihren Verbündeten Partnern und anderen Ländern besser zu verstehen. Hilfreich ist dabei insbesondere die jüngere Geschichte nach 1989 im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende des Warschauer Paktes.

Vor allem aber geht es darum, zu verstehen, was Krieg bedeutet für Familien, Mütter, Soldaten und alle anderen. In einer Zeit, wo bundesdeutsche Minister so reden, als wäre Krieg eine denkbare Option. In einer Zeit wo ich den Willen für Völkerverständigung und den respektvollen Umgang mit benachbarten Staaten in Presse und Politik nicht mehgr erkennen kann.

50 Radierungen von Otto Dix, 1924

3. »Stehende Heere (miles perpetuus) sollen mit der Zeit ganz aufhören.«
Denn sie bedrohen andere Staaten unaufhörlich mit Krieg, durch die Bereitschaft, immer dazu gerüstet zu erscheinen; reizen diese an, sich einander in Menge der Gerüsteten, die keine Grenzen kennt, zu übertreffen, und, indem durch die darauf verwandten Kosten der Friede endlich noch drückender wird als ein kurzer Krieg, so sind sie selbst Ursache von Angriffskriegen, um diese Last loszuwerden; wozu kommt, daß zum Töten, oder getötet zu werden in Sold genommen zu sein einen Gebrauch von Menschen als bloßen Maschinen und Werkzeugen in der Hand eines andern (des Staats) zu enthalten scheint, der sich nicht wohl mit dem Rechte der Menschheit in unserer eigenen Person vereinigen läßt. Ganz anders ist es mit der freiwilligen periodisch vorgenommenen Übung der Staatsbürger in Waffen bewandt, sich und ihr Vaterland dadurch gegen Angriffe von außen zu sichern. – Mit der Anhäufung eines Schatzes würde es eben so gehen, daß er, von andern Staaten als Bedrohung mit Krieg angesehen, zu zuvorkommenden Angriffen nötigte (weil unter den drei Mächten, der Heeresmacht, der Bundesmacht und der Geldmacht, die letztere wohl das zuverlässigste Kriegswerkzeug sein dürfte; wenn nicht die Schwierigkeit, die Größe desselben zu erforschen, dem entgegenstände).

Immanuel Kant: „ZUM EWIGEN FRIEDEN“, Ein philosophischer Entwurf, 1795

Rüstungsausgaben

Militärausgaben 2011. https://www.viewsoftheworld.net/?p=3363

Datengrundlage: SIPRI-Report 2020

Die Anpassung von Rüstungsausgaben an das Bruttoinlandsprodukprodukt ist für mich nicht nachvollziebar. Wieso soll ein Land automatisch mehr in Rüstung investieren wenn es prosperiert? Sinnvoller erscheint mir eine Orientierung an der Länge der Grenze, der Landfläche oder meinetwegen auch der Anzahl der Menschen. Diese Grafik soll insbesondere die Ausgaben der NATO gegenüber Russland und China veranschaulichen. Weitere bedeutende Rüstungsausgaben gibt es z.B. auch in Israel (21,7 Milliarden $ US) oder dem Iran (15,8 Milliarden $ US).

Bezogen auf die Fläche, die im Ernstfall verteidigt werden muss, zeigt sich das Agressionspotential (Abschreckung?) noch deutlicher.
Rüstungsausgaben im Verhältnis zur Bevölkerung.
Wertetabelle

NATO-Osterweiterung

Es geht in diesem Lied übrigens darum, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Was hätte John Lennon wohl über die aktuellen Konflikte zu sagen? Eine hypothetische Frage. (21.03.2022)